Das Haus am Meer

Der französische Film „Das Haus am Meer“ bespricht Themen wie Tod und Flüchtlinge. Doch wie der Titel verspricht, besteht die erste Szene aus einem fantastischen Blick und tollen Bildern. Aber selbst die beste Gegend hat keinen Einfluss auf die Geschehnisse im Leben. Auf der Terrasse des Anwesens mit Blick auf die Bucht, ganz in der Nähe von Marseille. Der Besitzer erlitt einen Schlaganfall und das Leben ändert sich auf einen Schlag.

Das Haus am Meer
Dauer: 107 Min.
FSK: ab 6 Jahren
Jahr:
Regie: Robert Guediguian
Produzenten: Marc Bordure, Robert Guédiguian
Hauptdarsteller: Gerard Meylan, Jean-Pierre Darroussin, Ariane Ascaride
Nebendarsteller: Jaceques Boudet, Robinson Stévenin, Anaïs Demoustier
Studio: 375 Media
Sprachen: Deutsch, Französisch

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„Das Haus am Meer“ konnte 2017 auf dem Film-Festival in Venedig aufgeführt werden und war zudem auf der Viennale 2017 zu sehen. Für die Ausstrahlung auf der Kinoleinwand dauerte es ein wenig länger. In Deutschland war die Kinopremiere am 21. März 2019.

Besetzung, Regie und Drehorte

Robert Guédiguian ist der Regisseur des Films „Das Haus am Meer„. Wie schon in seinem Langfilmdebüt 1981 „Der letzte Sommer“, und auch in vielen folgenden Werken, arbeitet er mit seiner Frau zusammen im Film, jeweils als Hauptdarstellerin. Das Drehbuch für die 107 Minuten Drama stammt von ihm selbst und seinem Helfer Serge Valletti. Mit der Verfilmung konnte eine Altersfreigabe ab dem 6. Lebensjahr erreicht werden. Personen, die nicht so lange auf die Kinoherausgabe warten wollten, konnten schon auf der Filmkunstmesse Leipzig 2018 einen Blick draufwerfen.

Kameramann Pierre Milon filmte Ehefrau Ariane Ascaride als Hauptdarstellerin Angèle Barberini. Bernard Sasia meisterte den Schnitt der einzelnen Szenen von Jean-Pierre Darroussin als Bruder der Hauptdarstellerin, Joseph, und viele weitere Schnitte. Gérard Meylan verkörpert Armand, Maurices ältester Sohn. Anaïs Demoustier gibt sich in der Rolle als Freundin von Joseph, Freundin Bérangère. Der Fischer Benjamin bekommt Leben von Robinson Stévenin. Jacques Boudet und Geneviève Mnich verkörpern ein älteres Ehepaar. Die beiden haben einen Sohn, der von Yann Trégouët gespielt wird.

Handlung & Inhalt vom Film „Das Haus am Meer“

Maurices Tochter arbeitet als talentierte Theater- und Fernsehschauspielerin. Eines Tages reist Angèle in ihr Heimatstädtchen. Es ist schon lange her, als sie der kleinen Stadt den Rücken gekehrt hat, eine Folge einer erlebten Tragödie. Es wirkt wie ein Familientreffen, denn Joseph ihr Bruder reist auch an. Joseph ist ein engagierter Gewerkschaftler und dazu noch ein wenig erfolgreicher Autor. Für den Aufenthalt in der Heimat trifft mit seiner viel jüngeren Freundin Bérangère ein.

Zurückgeblieben, über die ganze Zeit über, ist Armand, der älteste Sohn von Maurices. Im Laufe der Zeit ist der Vater älter geworden und hat sich zur Ruhe gesetzt. Nun ist Armand der Leiter des Restaurants des Vaters. Der Grund für das Treffen liegt in der Klärung von Familienangelegenheiten. Das Geschwister-Trio muss sich mit der Frage beschäftigen, wie die Pflege des schwer kranken Vaters ablaufen soll. Maurice ist nun auf Hilfe angewiesen und ihm geht es so schlecht, dass er bald sterben könnte. Sein Haus am Meer wird nicht mehr gebraucht. Was soll mit dem Haus passieren? Soll es zum Verkauf bereitgestellt werden?

Wie oben schon erwähnt ist in der ersten Szene der paradiesische Ort zu sehen. Mit voller Melancholie wird die Szenerie gezeigt. In der Gegend stehen viele Häuser leer, weil viele Bewohner die Mieten nicht mehr bezahlen können. Die Preise sind so in den Keller gegangen, aufgrund des Touristenverlusts und die finanziellen Mittel reichen nicht mehr. Zurück an dem Ort der Kindheit erscheinen viele Erinnerungen wieder sehr real. Dabei sind es gute und auch schlechte Dinge, die im Leben passiert sind. So etwas schweißt zusammen.

Ein Beispiel ist der junge Fischer Benjamin. Er versucht, unter schwersten Bedingungen seinen Lebensunterhalt zusammenzubekommen. Deutlich zu sehen ist die Schwere seines Alltages und wie Benjamin bei guten Gelegenheiten versucht ihm zu entfliehen.

Ein weiteres Beispiel gibt das ältere Ehepaar, welches sich weigert, die finanzielle Unterstützung ihres Sohnes anzunehmen, ab. Es würde für sie einem Verrat gleich kommen.

In einer weiteren Szene sind die drei Kinder von Maurice zu sehen, wie sie plötzlich mit Personen in Verbindung kommen, die sie unter anderen Umständen nicht kennengelernt hätte. Ein Mädchen mit ihren zwei kleinen Brüdern sind Flüchtlinge. Auf der Reise in die Freiheit landen die drei in der Bucht, nicht weit weg von dem Haus. Frankreich macht Jagd auf die Flüchtlinge und die drei Geschwister werden von der Armee gesucht.

Fazit & Kritiken zum Film „Das Haus am Meer“

Während sich die meisten Familienzusammenführungsfilme normalerweise immer weiter nach innen drehen, öffnet sich die Verfilmung von Guédiguians. Für die Zuschauer ist dies eine Befreiung und gleichzeitig können Sie eine Lehre ziehen: Es geht im Leben nicht immer um uns alleine. Die Schauspieler leisten außergewöhnliche Arbeit.

„Das Haus am Meer“ besitzt eine eigene Kombination, Persönliches mit Politischem. Manchmal wirkt es ein wenig gewollt, aber nicht nur dies unterstützt den Gedanken an ein Theaterstück. Das Drama ist melancholisch und gleichzeitig skurril. Während der gesamten Filmzeit richtet es den Blick auf die Vergangenheit, Zukunft und die Gegenwart. Der Regisseur hat ein gutes Gefühl für die richtige Platzierung von Bildern. Sein Talent ist es die perfekte Anordnung des Personals im gespielten Raum zu bewerkstelligen.

In einer Zeit, wo die Politik und die Gesellschaft immer rauer werden, wo Proteste an der Tagesordnung sind, erinnert Robert Guédiguians in seinem zauberhaften Film daran, dass eine Geste der Nächstenliebe revolutionärer ist.

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